Es ist etwas kälter geworden in der Welt von Prinzessin Plumps. Deswegen verschwinde sie und sagt für runde 7 Stunden. Ich beobachte den Wind, wie er Blätter mitnimmt. Wir haben in diesem Jahr gepflanzt. Ich beobachte die Zeit wie sie vorübergeht, mein Kopf liegt einmal in der einen, einmal in der anderen Hand.
Es klingelt an der Tür. Davor steht eine Frau, wunderschön, zart und dunkelhaarig. Ich frage sie, was sie wünsche. Sie sagt, sie möge gern hinein. Einfach so, frage ich. Ja, einfach indem sie den einen Fuß vor dem anderen und den anderen vor den einen, setzt sie über die Stufe und durch den Flur hinein in ein Zimmer. Ich halte die Tür und schaue ihr verwundert hinterher. Sie bewegt sich gekonnte in den ihr fremden Räumen, nimmt alles so in Beschlag, wie es Prinzessin Plumps gemacht hätte. Dann trinkt sie Tee aus der Prinzessinnentasse, isst vom Prinzessinnenteller und legt sich ins Prinzessinnenbett. Ich suche immer noch nach meiner Stimme. Gefunden, ich frage, wer sie sei. Immer wenn ich diese Frage wiederhole, lacht sie nur und dreht sich um ihre bezaubernde Körperachse. Das kann sie auch im Bett.
Es wird spät und ich frage mich, was Prinzessin Plumps gerade macht und wie sie reagieren wird, wenn ihr Bett besetzt ist. Sie wird lachen, sich dazulegen und sagen, jetzt da es kälter wird, ist es besser, dichter zusammenzurücken. Bei dem Gedanken werde ich müde und schlafe im Warten ein.

Mit geschlossenen Augen sehe ich eine Prinzessin Plumps mit blonden langen Haaren und eine Prinzessin Plumps mit dunkler Farbe in den Haaren, beide tanzen um mich herum. Ich verstehe und sage, ich dachte Prinzessinnen seien immer blond. Nun im Sommer schon, aber im Herbst sei es doch sehr einleuchtend, dass das Haar erdiger werde. Willst du weiter mit dem Kopf auf dem Tisch liegen bleiben oder kommst du jetzt ins Bett?
Schon gut, ich komme. Ich lege mich neben Sie und sage, du bist sehr schön. Sie atmet ruhig und gleichmäßig.

Prinzessin erwacht. Pupu? Pupu? Sie schaut sich um. Nichts. Also steht PP aus dem Bett auf und macht sich nichts zu essen und geht los. Ich treffe Prinzessin Plumps auf der Straße, in ihre Ohren dringt Kopfhörermusik. Sie singt. Unter ihren Füßen sammeln sich die Geldstücke.
Wenn du begreifst, dass was du machst, machst du, weil du es willst. Dann ist das gut. Wenn du das Gegenteil begreifst und nichts daran änderst, hast du nichts begriffen. Begriffen? Ich nicke.
Prinzessin sammelt das Geld ein. Die Rosen steckt sie sich ins Haar. Mit einer Bewegung wirft sie das Geld in den Hut eines Gitarrenspielers.

Ich erwachte neben Prinzessin Plumps und sie riecht nach Pizza. Mein Ohr nähert sich ihrem Mund, ich höre ihr säuseln: Pizza. Ich laufe, ich fliege, ich schaffe heran. Weil ich an die Ausgewogenheit einer Mahlzeit glaube, auch Gemüse. Erst in die Salatschleuder – jawohl ich habe eine Salatschleuder - dann in den Mund, später.
Während des Essens klingelt ihr Telefon, das sie immer und ich meine immer um den Hals trägt. Eben war sie noch recht muffelig für eine Prinzessin (eher eine Prunzessin oder Pränzessin), augenblicklich mit dem dritten Klingelton strahlt sie königlich.
Ich verdrehe die Augen, wie kann sie so nur so freundlich am Telefon sein. Och, das ist ganz leicht, sagt sie. Bevor sie den Hörer abnehmen könne, erscheinen in ihrem Kopf die Wörter, ich freue mich über jeden, der mich Anruft, auch über dich. Dann nehme ich ab und sage hallo, hier ist deine Prinzessin, was kann ich für dich tun.
Und wer war's? Och, die Königinnenmutter, sagt sie und geht duschen.
Was wollte sie denn?, rufe ich unter die Dusche. Sie hat mir erzählt, dass sie mich bald anrufen wird, um mir etwas wirklich Wichtiges zu sagen. Bis dahin solle ich nicht so neugierig sein.

Heute habe ich die Prinzessin nur im Bett treffen können. Als ich sie fragte, ob sie nicht mit mir ausgehen wolle, sagte sie nur, dass sie schon ausgegangen sei. Sie experimentiere mit Ihrer Seele und die ginge eben ein und aus in ihrem Körper. Wie? Fragte ich erstaunt. Sie sagte, eben, ja, kurz nachdem ihr die Augen zufielen, verließe ihre Seele sie, um sich andere interessante Dinge anzuschauen.
Und dann sagte Prinzessin Plumps noch etwas ganz Erstaunliches. Sie sagte, dass wenn sie etwas Schreckliches erfahren würde, dass dann ihre Seele Reißaus nimmt. Das täte sie aber nicht, um sie zu ärgern oder allein zu lassen, sondern um sich selbst zu schützen, um dann später unbeschadet zurückzukommen. Ah, sagte Prinzessin Plumps, sie sei so froh, dass das Schlechte nicht an uns kleben bleibt, sondern nur in unseren Gedanken bleiben kann, weil wir unentwegt und unbeirrbar daran denken, um daran festhalten. Sie denke einfach, was für ein wunderbare Tag und was für ein Wunder, dass sie hier bei mir sei.